Mittwoch, 26. Mai 2010

Regelwidrige Standortwahl bei Temperaturmessstationen

Zusätzlich zu der Verschlechterung des Klimabeobachtungssystem durch die einseitige Verminderung der Anzahl der Messstationen, die wir hier beschrieben haben, sind auch schwerwiegende Verletzungen der Regeln festzustellen, die bei ihrer Aufstellung zu beachten sind. Diese Regelverstösse bewirken, dass die offiziellen Temperaturdaten systematisch zu hohe Werte zeigen. Nach vorsichtigen Schätzungen ist mindestens die Hälfte des im letzten Jahrhundert berichteten Temperaturanstiegs auf diese politisch hoch willkommenen Messfehler zurückzuführen.

Die World Meteorological Organization (WMO), eine Sonderorganisation der United Nations, hat für die Aufstellung von Temperaturmessgeräten Kriterien aufgestellt, die vorsehen, dass diese Einrichtungen in Behältern zu installieren sind, die sich 1,5 Meter über dem Boden befinden, der flach und von einer kleinwüchsigen Vegetation von höchstens 10 cm Höhe bedeckt sein soll. Die WMO schreibt auch vor, dass die Temperatursensoren mindestens 100 Meter von hohen Bäumen, künstlichen Wärmequellen und wärmereflektierenden Oberflächen, wie Gebäuden oder Asphaltflächen, entfernt sein sollen.

Die meisten Messstationen erfüllen diese Anforderungen nicht. Roger Pielke und seine Mitarbeiter haben dies ausführlich dokumentiert, siehe z. B. ihren viel zitierten Artikel Unresolved issues with the assessment of multidecadal global land surface temperature trends.

Anthony Watts hat mit mehr als 650 Freiwilligen in seinem Projekt Surface Stations bis Oktober 2009 repräsentative 1067 der insgesamt 1221 Stationen des US Historical Climate Network (USHCN) untersucht und dabei festgestellt, dass nur 3% von ihnen alle Kriterien der WMO erfüllten. Er fand Stationen neben Klimaanlagen, asphaltierten Parkplätzen und Gebäuden sowie auf heißen Dächern. Andere Stationen liegen direkt neben Mülldeponien und 68 Messeinrichtungen befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft von Kläranlagen. Das folgende Bild zeigt an einem Beispiel, welche Verfälschung der Messwerte durch diese Standortwahl bewirkt wird.



Die folgenden drei Bilder zeigen typische Verstöße gegen die Standortregeln der WMO:







Die Mitarbeiter des Surface Stations Projektes haben die 87,4% des US Historical Climate Networks (USHCN), die von ihnen bis zum 25. Oktober 2009 geprüft wurden, nach den Kriterien des Climate Reference Network (CRN) des National Environmental Satellite, Data, and Information Service (NESDIS) der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) bewertet und sind dabei zu folgenden Ergebnissen gekommen:



Die Ergebnisse der Bewertung offenbaren den katastrophalen Zustand des USHCN, von dem behauptet wird, das es eines der besten Klimabeobachtungssysteme der Welt wäre. 8% der Stationen arbeiten mit Messfehlern von mehr als 5° Celsius, und zusätzliche 61% der Stationen haben eine Fehlerrate von mindestens 2° Celsius. Wie ist der schlimme Zustand dieses Netzwerkes, das ein Lieferant von Temperaturmesswerten für das IPCC ist, zu erklären? An Geldmangel kann es nicht liegen, denn die US-Regierung gibt jährlich mehr als 2 Milliarden Dollar für die Klimaforschung aus. Es ist auch nicht möglich, dass technische Inkompetenz der zuständigen Behörden die Ursache sein könnte, denn der Aufbau einer regelgerechten Temperaturmessstation ist technisch trivial. Es bleibt nur noch eine Erklärungsmöglichkeit übrig: politische Absicht, die zur dieser systematischen und koordinierten Vernachlässigung der Messstationen führte.

Die offiziellen Klimawissenschaftler behaupten, dass sie die Messfehler in den Rohdaten durch verschiedene Anpassungsverfahren korrigieren würden. Kritische Klimawissenschaftler haben jedoch festgestellt, dass die angewandten Anpassungsverfahren die Messfehler nicht beseitigen, sondern sie sogar in Richtung einer zusätzlichen Erwärmung verstärken. Nicht erst seit Climategate wissen wir, wie die politischen Aktivisten unter den Klimawissenschaftlern arbeiten: Verfahren werden geheimgehalten, Rohdaten vernichtet und Kritiker mundtot gemacht. Unter diesen Umständen ist zu erwarten, dass die Daten so lange "angepasst" werden, bis sie das politisch gewünschte Ergebnis anzeigen.

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